Mittelstand: 99% sind online, aber Web 2.0 ist unbekannt

Donnerstag, November 6th, 2008

“Das Internet ist heute aus den Geschäftsmodellen der mittelständischen Unternehmen in Deutschland nicht mehr wegzudenken”, so ein Fazit der zehnten Studie “E-Business im Mittelstand – IT und Innovationen für Unternehmer” der IBM Deutschland und des Magazins impulse. Waren vor zehn Jahren noch nicht mal ein Drittel der befragten Unternehmen online, so sind es heute 99 Prozent.

So wichtig das Internet heute für die Geschäfte der Mittelständler (befragt wurden über 1000) auch ist: Der Begriff Web 2.0 ist einem Drittel der mittelständischen IT-Entscheider noch immer unbekannt, so die Studie. Nachdem den Befragten aber das Web 2.0-Konzept erläutert wurde, befürworte ein gutes Drittel das Konzept auch für Mittelständler. Bereits 9% der mittelständischen Unternehmen haben Web 2.0 Projekte umgesetzt, 5% sind mit der konkreten Planung ähnlicher Projekte beschäftigt. Die Anwendungen, die sich bei Web 2.0 Anwenderunternehmen höchster Beliebtheit erfreuen, sind Wikis und Blogs. Für 81% der Mittelständler kommt Web 2.0 aus heutiger Sicht jedoch noch nicht in Frage. Die Gründe für diesen auf den ersten Blick recht hohen Grad der Abneigung sind vermutlich in der Unsicherheit mit den Instrumenten und damit vermuteten Gefahren der neuen Formen der Interaktion zu suchen.

Die Tendenz hin zu den höherwertigeren E-Business Losungen setzt in diesem Jahr fort. Wahrend sich die E-Business Nutzung bei den Unternehmen bis unter 100 Mitarbeitern in Richtung Online-Shop und digitale Vernetzung hinbewegt, geht der Trend bei den größeren Unternehmen tendenziell starker zur Implementierung und Ausweitung der Supply Chain.

Der Befragung nach wird 2009 wieder ein Jahr des E-Business-Engagements. Die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen plant dann grundsätzlich die Implementierung von E-Business-Losungen bzw. eine Erweiterung ihrer bisherigen Aktivitäten, wobei die Realisierung häufig noch für das Folgejahr vorgesehen ist.

Mobile Computing und die Nutzung von eGovernment-Angeboten sind die Gewinner unter den E-Business-Losungen. Für beide können zweistellige Wachstumsraten festgestellt werden. Der Einsatz der verschiedenen E-Business-Lösungen ist insgesamt recht deutlich angestiegen, was eine zunehmende E-Business-Reife des Mittelstandes dokumentiert. Durch die stark steigende eGovernment-Nutzung können Behörden deutliche Erfolge der teuren Projekte aus den letzten Jahren nachweisen.
Die Bedeutung von Kundenbeziehungsmanagement und Warenwirtschaftssystemen ist gewachsen. Der Mittelstand legt bei den E-Business-Aktivitaten verstärkt den Fokus auf CRM (44%) und ERP (41%). Allerdings liegen die Planungsgrade für diese Losungen ¡V also der Anteil der Unternehmen, der in absehbarer Zeit Investitionen plant ¡V nach wie vor deutlich unter 10%.

Bei der Betrachtung der Nutzung der einzelnen E-Business-Anwendungen über den Zeitverlauf fallt auf, dass – während die Nutzung der meisten Anwendungen weitgehend stabil geblieben ist – die E-Mail-, ERP-, CRM-, Finanzsysteme als auch Dokumentenmanagement (DMS) und Personalmanagement in der Akzeptanz der Nutzer steigen.

Zu den Planungen für dieses Jahr: In 2008 stehen vor allem Online Shops B2C, CRM, Collaborative Design und eGovernment als zeitlich vorrangige E-Business-Systeme zur Abdeckung geplanter Geschäftsprozesse auf der Agenda.

Die Motivation, E-Business-Losungen im Mittelstand einzuführen, liegt nach Aussage der Studien-Autoren überwiegend darin, neue Wettbewerbschancen nutzen zu können (86%). Dieser Aspekt hatte bereits in den vergangenen Untersuchungen oberste Priorität. An zweiter und dritter Stelle stehen die Optimierung der Prozesse (77%) und die Anforderungen der Kunden (68%). Der Kostendruck (58%) auf die mittelständischen Betriebe nur leicht zugenommen (um 1 Prozentpunkt zum Vorjahr).

Quelle: www.media-treff.de

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